Dunkelkammern. Garagen als (Un-)Sicherheitszonen

Eigentlich sollen sie Schutz und Sicherheit für das eigene Auto bieten: vor der Witterung und natürlich vor unerwünschtem Zugriff. Außer dem abgestellten PKW werden allerdings noch weitere Schätze gehortet: Werkzeuge und Winterreifen, schrottreife Fahrräder und chromglitzernde Motorräder – vielleicht auch eine alte „Schwalbe“, die wieder verkehrstüchtig gemacht werden soll. Von der Funktion als Lagerraum und Rumpelkammer ganz zu schweigen: Hier finden sich Sammlungen jeglicher Art, ganze Werkstätten – oder auch ein Partyraum. Garagenhöfe entziehen sich der Kontrolle und dem unmittelbaren Zugriff. Das gilt zumal für jene Anlagen, die nicht mit Zaun, Toranlagen und Kameras einem Hochsicherheitstrakt gleichen, sondern offen zugänglich und vielleicht noch etwas abgelegen und unbeleuchtet sind. Massive Riegel und Schlösser zeugen ebenso wie Warnschilder von dem Bedürfnis, hier dennoch Schutzräume zu schaffen, Einbrüche zu verhindern und Diebstahl vorzubeugen. Aber auch als Müllhalde und Übungsfläche für angehende Graffiti-Künstler:innen, als Versteck für Hehlerware und sogar als Ausgangsbasis für kriminelle Handlungen können solche Anlagen dienen: Es war eine Garage, in denen Mitglieder des NSU eine große Menge Sprengstoff gelagert hatte.