Garagen│Politiken: Konzepte und Aktionen im Kontext der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025

Gemeinsam mit elf Studierenden der Volkskunde/Kulturgeschichte aus Jena waren Ira Spieker und Katharina Schuchardt auf Exkursion in Chemnitz. Vom 4. bis zum 6. April ging es um Themen rund um die „Kulturhauptstadtwerdung“ 2025 und natürlich um Garagen.

Baustelle auf dem Garagencampus, Foto: K. Schuchardt

Am ersten Tag stand ein Besuch des ehemaligen Straßenbahndepots samt Betriebshof mit Katharina von Storch von an: Das Gelände wird derzeit als „Garagen-Campus“ zu einem kreativen Freiraum innerhalb der Stadt umgebaut. Nachmittags folgte ein spannender Austausch mit Lucia Schaub von der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH: Wie verlief das Prozedere der Bewerbung von Chemnitz als Kulturhauptstadt? Was sind die Folgen – aktuell und im Anschluss? Welche Erwartungen, Möglichkeiten und Grenzen gibt es? Wie lassen sich Stadtbevölkerung und Umland einbeziehen? Die Einblicke machen Lust auf das kommende Festjahr in Chemnitz und zeigten uns die vielschichtigen Prozesse innerhalb der Stadt aber auch in ihrer Außenwirkung. Zum Abschluss des Tages folgte ein Screening des Films „Garagenvolk“ im KuHa Open Space, zu dem das äußerst engagierte Team der #3000 Garagen eingeladen hatte.

Gesperrtes Gelände, Foto: I. Spieker
#3000Garagen-Projekt der Kulturhauptstadt Chemnitz, Foto: K. Schuchardt

Der zweite Tag begann mit dem Besuch einer Garagenanlage, wo uns ein intensiver Austausch mit dem Vorstand und ein Rundgang über die Anlage ermöglicht wurde. So sprachen wir über die Historie der Anlage, aufgegebene Garagen, die Problematik von Kriminalität und sozialem Miteinander. Wir hatten zudem die Möglichkeit, in die ein oder andere Garage hineinzublicken. Am Nachmittag empfing uns erneut das Projektteam der #3000Garagen: Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka, Ann-Kathrin Ntokalou und Michelle Auerbach gaben Einblick in spannende Projekte und Pläne. Aktuell ist die Künstlerin Cosima Terrasse zu Gast: Sie recherchiert für ihre Arbeit, die sie im nächsten Jahr präsentieren wird. Auch die Jenaer Studierenden präsentierten ihre Projektideen, sodass wir in den gemeinsamen Austausch zu Garagenthemen treten konnten und einen umfassenden Einblick in (partizipative) Ansätze erhielten.

Das Team #3000Garagen hatte zuvor schon den Kontakt zum Garagenhof am Vormittag vermittelt: Ganz herzlichen Dank für Engagement, Zeit und Interesse! Den letzten Tagespunkt bildete der Austausch mit Benjamin Gruner von Spinnerei e. V. Auf dem Industriegelände – natürlich mit Garagen – brachte er uns die Subkulturszene und das Engagement für ein kreatives Chemnitz näher und verdeutlichte die bestehenden (kreativen) Frei(t)räume, die in Chemnitz noch zu finden sind.

Den Auftakt des letzten Exkursionstags machte Frauke Wetzel von asa-ff. Mit ihr erkundeten wir Chemnitz vom „Nischel“ aus über den Sonnenberg bis zur „Bazillenröhre“. Dabei wurde der Blick auf ein migrantisches und demokratisches Chemnitz gelegt, das sich in vielfältigen Projekten und Initiativen gegen Ausgrenzungen stellt und gesellschaftsrelevante Impulse setzt.

Bazillenröhre Chemnitz, Foto: I. Spieker

Allen Beteiligten ist für Ihr Engagement ein großer Dank auszusprechen!

Ira Spieker & Katharina Schuchardt

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